Daniel Hörner

Arbeiten

Biografie

Daniel Hörners Bilder zeigen ein Spiel mit farbigen Flächen. In immer wieder neuen Anordnungen erproben sich die Farbfelder in einem wiederkehrenden Raster. Doch mit viel Fantasie und Intuition darf die zuvor gemachte Einteilung der Leinwand auch jeder Zeit verworfen werfen. Striche, Markierung Akzente kommen hinzu. Es sind Spuren des Entstehungskonzeptes. Die farbigen Flächen sind als Hörners Besonderheit aber viel mehr als nur eine Farbschicht. Seine Farben werden zu Körpern. Dick und unvoreingenommen werden die Farben mit den Fingern des Künstlers darauf gespachtelt, verwischt und bekommen seinen Abdruck, seine Struktur, seine Form aufgedrückt. Die Farben werden von dem Künstler selber gekocht und zubereitet im Atelier. So kreiert er seine eigene Farbwelt. Der Duktus hat etwas cremig Pastoses. Das Wachs reibt sich in das Leinentuch als Träger. Jeder Finderabdruck ist noch zu erkennen, wie als wolle der Künstler sich in der Farbe verewigen oder die Farbe sich aneignen. Die weiche Farbe scheint sich jederzeit die Freiheit nehmen zu wollten, sich verändern zu dürfen. Das linear angelegte Raster auf dem Nesseltuch bleibt sichtbar. Mal hält sich die Farbe an die Begrenzung, mal tritt sie über den Rand und verdeckt die Linie. Nichts scheint beschönigt. Ehrlich und direkt sind die Spuren der Entstehung sichtbar. Keck findet man mal dort mal hier einen Farbakzent, einen Strich als Hinweis dieser Suche nach dem richtigen Platz für die Farbe. Die Farbfelder, Streifen oder Blöcke stehen in einem Dialog miteinander. Sie reagieren aufeinander.  All dies geschieht mit einer Freiheit und Leichtigkeit fast wie eine flüchtige Skizze. Doch der dicke Farbauftrag verleiht dem Werk wieder eine Festigkeit. Diese Behauptung kündigt die Farben mit Stolz an.

In den Streifen, Linien und Rastern verliert sich das Auge des Betrachters zu nächst, bis es beginnt genau diese kleinen Hinweise, Spuren und Merkmale auszumachen, wie auf einer Schatzsuche zu den kleinsten und feinsten Stücken. Erst flirrt die Farbe zwischen den Linien, ein perspektivischer Sog zieht den Betrachter in den Bildraum hinein und dann muss man wieder eine gewisse Distanz zu dem Bild einnehmen um sich neu zu orientieren. Die Anordnung ist Schablone, welche dazu dient die vielen Möglichkeiten der Farbbegegnungen neu auszuloten. Die Farben sind stimmig zusammengestellt. Die Komposition bietet einen Rhythmus an. Und doch am Ende sucht sich jeder allein sein System. Es ist nicht beliebig. Hörner hat genau seinen Rhythmus gefunden. Es sind seine Farben, die man haben möchte. Hörner bietet eine Sortierung an und dann beginnt man selbst die Streifen und Felder in Gedanken zu schieben. Am Ende muss man kapitulieren und begreift, dass es ein unendlicher Prozess ist, dem Hörner sich dort mutig und leicht zu gleich stellt. Und so hofft man auf weitere tausend Möglichkeiten, die unserer Biografie ähneln. Es gibt nicht die eine Lösung. In dem Mehr der Möglichkeiten muss der Betrachter für sich selbst das Stimmige suchen.

Daniel Hörner
geb. 1978 in Stuttgart
lebt und arbeitet in Hamburg

Ausbildung
2004 – 2009:
Muthesius Kunsthochschule Kiel, Klasse Prof. Ludger Gerdes, Diplom 2009

Ausstellungen
(Einzel- und Gruppenausstellungen; eine Auswahl)
2020: upcoming in August: »The table rose twice«, Frise, Hamburg (mit Verena Schöttmer)
»It’s ok this way«, Tilman Kriesel Art Advisor, Schaulager, Hamburgº
2019: »Creamy Matters«, Kunstforum Markert, Hamburgº
»The us we never know«, Galerie Oel Früh, Hamburg, (mit Christoph Wüstenhagen 03)
»Druids / Drones and Defects«, Pavillon am Milchhof, Berlin
»Termine im toten Winkel«, Palais für aktuelle Kunst, Glückstadt
»The Bare Male«, Raum links rechts, Hamburg (mit Christoph Wüstenhagen 02)
»The Mans Mists«, Galerie Club 68, Kiel (mit Christoph Wüstenhagen 01)
2018: »Butter und Honig«, Pavillon am Milchhof, Berlinº
»wie macht man wir?«, Stiftung Kunstfonds, Archiv für Künstlernachlässe, Pulheim
»Kiel Off«, Stadtgalerie Kiel, Kiel
2017: »Im Azur« Atelierhaus im Anscharpark, Kiel
»Smash Hits« Galerie 7 Türen, Hamburg
»Double Entendre« Feinkunstkrüger, Hamburg (mit Lawrence Power)
»Kleine Gesellschaft für Möbel und andere Hindernisse« Kleine Gesellschaft, Hamburg
2016: »cheek to cheek« Galerie 7 Türen, Hamburg
»Im Echo des Filters II« Projekthaus, Hamburg (mit Christoph Wüstenhagen)
»Zum Niederknien« Galerie 7 Türen, Hamburg
2015: »P/ART« Karftwerk Billbrook, Hamburg
»Heute war gestern« Skulpturhalle Basel, Basel
»Das Fenster« Galerie 21 im Vorwerkstift, Hamburgº
»Courage« Galerie 7 Türen, Hamburg (mit Fee Kürten)
»Unsere Kunst, Eure Kunst« Stadtgalerie Kiel, Kiel
2013: »Who is afraid of Colour?« Hamburg Art Week, Hamburg
»Episode 21« Westwerk, Hamburg
»Daniel Hörner/Katrin Pieczonka« Sparkassenakademie, Kiel 2012
»Bridget« Hamburg Art Week, Hamburg
»Episode 21« Galerie Genscher, Hamburg
»New Abstraction« Galerie White Trash Contemporary, Hamburg
»ungeföhr per Auge« H2e Studios, Hamburg

Sammlungen
Sammlung Falckenberg
Sammlung der Stadtgalerie Kiel Montblanc
Cutting Edge Art Collection
Sammlung der Sparkassenstiftung Schleswig Holstein

ohne Titel
Gouache, Wachs, Vaseline, Pigment, Kugelschreiber auf Nessel
29 x 22 cm · 2023

ohne Titel
Gouache, Wachs, Vaseline, Pigment, Kugelschreiber auf Nessel
184 x 140 cm · 2023

ohne Titel
Gouache, Wachs, Vaseline, Pigment, Kugelschreiber auf Nessel
32 x 44 cm · 2023

Nichts scheint beschönigt. Ehrlich und direkt sind die Spuren der Entstehung sichtbar.

ohne Titel
Gouache, Wachs, Vaseline, Pigment, Kugelschreiber auf Nessel
25 x 30,5 cm · 2023

ohne Titel
Gouache, Wachs, Vaseline, Pigment, Kugelschreiber auf Nessel
24 x 29,5 cm · 2023

ohne Titel
Gouache, Wachs, Vaseline, Pigment, Kugelschreiber auf Nessel
130 x 150 cm · 2023